Pädagogischer Begleithund in einer Tagesgruppe. Geht das?

Unsere Antwort dazu:  Na Klar!

Die pädagogische Begleithündin Paula ist seit einiger Zeit Teil unserer Tagesgruppe in Eberstadt.  Die Kinder lernen im Umgang mit Paula ein hohes Maß an Verantwortung. Sie trauen sich Dinge, die sie sich sonst vielleicht nicht trauen würden. Sie bekommen mehr Selbstbewusstsein. Denn geben die Kinder Paula ein Zeichen, folgt sie den Kommandos, ohne die Sinnhaftigkeit und/oder Person zu hinterfragen. So lernen die Kinder, dass sie bewusst Entscheidungen treffen können, die auch umgesetzt werden.  Sie kuscheln mit ihr, üben Tricks, lesen ihr vor und sind, wenn Paula da ist, bei den Hausaufgaben viel geduldiger und übernehmen Verantwortung.

In unserem Tagesgruppen-Alltag ist Paula eine wichtige Begleiterin für die Kinder und das ganze Team geworden.

 

 

 

mehr Informationen:

Wie es dazu kam,  Paula als pädagogische Begleithündin in der Tagesgruppe einzusetzen und wie Paulas Tag aussieht, lesen Sie im Bericht von Daniela Kiel:

Hallo!

Ich möchte mich und meine Therapiehündin Paula vorstellen. Mein Name ist Daniela Kiel und ich arbeite seit 2017 bei der Mobilen Praxis im Bereich der Tagesgruppe, als Familienhelferin und als Vertretung einer Teilhabeassistenz. Der weit spannendere Part in unserem Zweiergespann ist Paula.

Paula, eine pädagogische Begleithündin

Paula ist nicht nur meine Hündin, sondern meine alltägliche Begleitung. Als sie 2011 bei mir einzog, wurde mir schnell klar: Sie kann mehr. Deshalb entschied ich mich dazu, sie als pädagogische Begleithündin ausbilden zu lassen. Wir begannen zusammen eine zwei jährige Ausbildung.  Paula war in der Ausbildung mit 1,5 Jahren die älteste Hündin, dennoch lernte sie unheimlich schnell. Das Grundgehorsam ist das kleine 1×1 und durch viele Übungen beherrscht sie diesen nun im Schlaf.

Paulas Start bei der Mobilen Praxis

Zunächst begleitete sie mich in der Nieder-Ramstädter Diakonie bei der Arbeit mit Kindern mit Beeinträchtigung. Als ich 2017 in die Mobile Praxis kam, war für mich schnell klar, Paula muss auch diese zauberhaften und einzigartigen Kinder kennen lernen. Meinen Kollegen und Kolleginnen stellte ich Paula an einem gemeinsamen Klausurtag vor. Und alle konnten sich Paula sehr schnell und gut als Begleitung der Tagesgruppe vorstellen. Gesagt. Getan. Paula bekam einen festen Rückzugsort in der Tagesgruppe, den sie eigentlich gar nicht so mag, da sie lieber immer mitten im Geschehen sein möchte.

 

An Paulas ersten Arbeitstag war ich ziemlich nervös. Doch Paula blieb cool. Wie immer. Paula ist super bei den Kindern angekommen und mittlerweile gar nicht mehr wegzudenken.

Paulas Tag in der Tagesgruppe

Paulas Tag fängt damit an, dass sie mit mir die Kinder von den Schulen abholt. Sie wartet dann meist im Auto. Wenn die Kinder am Auto ankommen, ist es selbstverständlich, dass sie Paula mit einem kurzen Streicheln begrüßen. Während der Fahrt in die Tagesgruppe, entscheiden wir gemeinsam, wer Paula an der Leine führen darf. Neue Gruppenkinder dürfen erstmal beobachten. Es wird schnell klar, dass es eine hohe Verantwortung ist, da in der Grenzallee viele Autos fahren und sehr genau geschaut werden muss, wann wir gemeinsam über die Straße gehen können.

Tricks üben und Verantwortung übernehmen

Vor dem Mittagessen wird die Zeit genutzt, mit Paula Tricks zu machen. Sie ist meist sehr hungrig, da an den Arbeitstagen das Frühstück für sie ausfällt. Mein Kollege Torben Desch mit großer Hingabe und Geduld, Paula das Kommando „Rolle“ beigebracht Die Kinder nehmen dies auf und arbeiten an diesem Trick voller Spaß weiter und Paula freut sich, sich so eine Mahlzeit zu verdienen.

Während des Mittagessens muss Paula im Flur warten, bis alle fertig sind. Leider gelingt ihr das nicht immer so leicht und sie muss ab und zu wieder zurück an ihren Platz geschickt werden, da sie doch gerne uns beim Mittagessen zusehen möchte. Auch hier übernehmen die Kinder Verantwortung und schicken Paula zu ihrem Platz.

Mehr Ruhe beim Zähneputzen und den Hausaufgaben

Einen wichtigen Teil der Aufsicht übernimmt Paula, wenn die Kinder zum Zähneputzen gehen. Sobald Paula am Bad wartet, sind die Kinder ruhiger und üben sich in Geduld.

Bei den Hausaufgaben begleitet Paula die Aufsicht in den verschiedenen Zimmern. Hier wird sie unterschiedlich eingesetzt. Mal liegt sie einfach nur unter dem Stuhl liegen und wartet. Wenn die Kinder mit den Hausaufgaben fertig sind, zeigen sie sie Paula und Paula „kontrolliert“ sie. Die Kinder lieben es, Paula vorzulesen, da Paula ja nicht meckert, wenn sie mal etwas falsch lesen. Benötigt ein Kind, während der Anstrengungen der Hausaufgaben eine Pause, kann es mit Paula in der Kissenecke kuscheln und wieder etwas zur Ruhe kommen und neue Kraft tanken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Spielen mit Paula

Nach den Hausaufgaben ist dann endlich Action angesagt. Ob Gassi gehen oder im Garten mit Paula fangen spielen, die Kinder suchen immer wieder neue Beschäftigungen mit Paula. Danach findet die Abschlussrunde statt und die Kinder werden nach Hause fahren. Auch hier bekommt Paula wieder die eine oder andere Kuscheleinheit.

Fazit

Noch einmal zurück zur Ursprungsfrage: „Pädagogischer Begleithund in einer Tagesgruppe. Geht das?“ Ein großes NATÜRLICH.

Die Kinder lernen im Umgang mit Paula ein hohes Maß an Verantwortung. Sie trauen sich Dinge, die sie sich sonst vielleicht nicht trauen würden. Sie bekommen mehr Selbstbewusstsein. Denn sagen oder geben die Kinder Paula ein Zeichen, folgt sie den Kommandos, ohne die Sinnhaftigkeit und/oder Person zu hinterfragen. So lernen die Kinder, dass sie bewusst Entscheidungen treffen können, die auch umgesetzt werden.

In unserem Tagesgruppen-Alltag ist Paula eine wichtige Begleiterin für die Kinder und das ganze Team geworden.

Danke hier an meine Kolleginnen, die Paula als Teammitglied annehmen und im Alltag unterstützen.