Vom Problem zur Fähigkeiten
Die Mobile Praxis arbeitet seit Jahren mit dem lösungsorientiertem Ansatz von Ben Furman und hat schon mehrere Meisterklassen begleitet. Mehrere Mitarbeitenden haben kürzliche Fortbildungen zur Meisterklasse besucht.
Jahrelange Erfahrung mit Meisterklassen an der Frankensteinschule
In der Mobilen Praxis wird die Idee der Meisterklasse bereits seit Jahren an der Frankensteinschule umgesetzt. Ute Gschwend hat diese begleitet. Sie hat jahrelange Erfahrung mit dem Ich schaffs`! Ansatz und hat letztes Jahr die Fortbildung und den Abendvortrag mit Ben Furman mitorganisiert . Gschwend bestätigt: „Das Projekt „Meisterklasse“ ist für die Klassen immer eine echte Bereicherung für die Klassengemeinschaft sowie für das Erleben von Selbstwirksamkeit eines/einer jeden einzelnen. Die Kinder melden zurück, dass sie es gut finden, sich Zeit nehmen zu können, um miteinander zu reden und gut überlegen zu können, worum es ihnen wirklich geht. Wenn die Kinder selbst etwas entwickeln, ist die Chance, dass es nachhaltig funktioniert, besonders hoch!“
Sie ist überzeugt von dem Konzept. Nach ihrer Erfahrung sind die Kinder hochmotiviert und ernsthaft bei der Sache, wenn es darum geht, an etwas, was sie sich anders wünschen, zu arbeiten. Sie sind kreativ im Formulieren von Zielen, darin, zu reflektieren, welchen weiteren Nutzen sie von einem gesetzten Ziel haben, wer sie unterstützen könnte und auch, wie sie sich gegenseitig unterstützen und an die Verfolgung ihres Zieles erinnern können.
Wichtig und hilfreich sind auch die Rückmeldungen von Lehrkräften und Eltern oder anderen Unterstützer*innen, die damit den Kindern signalisieren, dass sie deren Ideen und Bemühungen sehen und wertschätzen.
Die Krönung ist für alle immer das Meisterklassenfest, bei dem alle zusammen das Erreichen eines Ziels feiern.
Neue „Meistergruppe“ an der Andersenschule
In Eberstadt begleitet Sibylle Färber-Voss eine Betreuungsgruppe derzeit auf dem Weg zur Meisterklasse. Sie berichtet: „An der Andersenschule haben wir in Anlehnung an die Meisterklasse eine Meistergruppe mit dem 4.Jahrgang gestartet. Die Stimmung der Klassen wirkte schon längere Zeit angespannt und zeigte sich in einem häufig gereizten Umgang miteinander. Die Kinder aus beiden vierten Klassen haben sich die Ziele „freundlicheren Umgang miteinander“ und „Freundschaften stärken“ als Meistergruppenziele gesetzt.“
Yves Steiniger kam an einem der Termine vorbei und hat die Achtsamkeitsübung „Samurai Ritual“ vorgestellt. Diese wird seitdem mindestens zweimal wöchentlich in der Gruppe durchgeführt mit positiver Entwicklung in Bezug auf Selbstwahrnehmung der Kinder. In der Gruppe steht ein Glas, das je nach Fortschritt der Gruppe bei ihrer Zielerreichung mit Steinen gefüllt wird und ein Stimmungsbarometer, das die aktuelle Stimmungslage in der Gruppe zeigt.
„Weiterhin hat die Meistergruppe einen Waldtag in der Woche etabliert , mit fröhlichen Rückmeldungen, viel Spaß miteinander beim Lager bauen zu haben“, erzählt, „Die Gruppe hat innerhalb von 3 Monaten schöne Entwicklungsschritte hin zu ihren Gruppenzielen erreicht.“
Ich schaff`s in den Tagesgruppen und der Familienhilfe
Neu ist die Umsetzung des Ich schaff`s! Ansatzes in den Tagesgruppen und im Sozialcoaching. Katja Wolfsturm hat die Leitung über die Tagesgruppen Roßdorf und Altheim und des Sozialcoaching-Team. Sie sagt: „Der lösungsfokussierte Ansatz von Ben Furman ist im Umgang mit Familien und Tagesgruppen und Coaching Kindern eine tolle Ergänzung.“
Wolfsturm erläutert: „Im pädagogischen Alltag wird in der Hilfeplanung von Zielen gesprochen, die schneller oder langsamer erreicht werden, leider aber auch das eine oder andere Mal komplett aus den Augen verloren gehen. Sprechen wir aber von erworbenen Fähigkeiten bei Kindern und ihrer Familien, wirkt dies länger nach und hat einen sehr großen Nebeneffekt der Selbstwirksamkeit.“
„In unseren Tagesgruppen üben die Kinder individuellen Fähigkeiten und -angelehnt an dem Meisterklassenkonzept- Gruppenfähigkeiten,“ freut sich Wolfsturm, „Damit feiern wir einen wichtigen Arbeitsfokus der Tagesgruppen die soziale Gruppe.“
Meisterfamilien
Wolfsturm sieht auch für das Sozialcoaching und die die Familienhilfe wertvolle Ideen in dem Konzept. „Wie toll wäre es, wenn sich manche Familie wieder als „Meisterfamilie“ wahrnimmt,“ schwärmt Wolfsturm.